Es war einmal in Berlin · Bordell La Varouge in Karlshorst

Ehemaliges Bordell in Karlshorst

Rolf Kremming schrieb am 03.09.1996 im Berliner Kurier einen Artikel über das La Varouge.
Mit seiner Genehmigung veröffentlichen wir hier diesen Artikel

"La Varouge" in Karlshorst : Statt kalter Fliesen gibt's jetzt heißen Sex

Wo zu DDR-Zeiten die Bauherren Schlange standen, um sich nach 5jähriger Wartezeit den Berechtigungsschein für ihre einheitsblauen Badezimmerfliesen abzuholen, räkeln sich heute Nina, Jaqueline und Svenja im Himmelbett und verkaufen Sex. Statt kalter Fliesen heiße Spiele. Der Klingelknopf unter dem roten Schild mit der Aufschrift "La Varouge" an der Gartentür des Karlshorster Einfamilienhauses ist schon ziemlich abgewetzt. Kein Wunder - er wird von vielen Herren gedrückt, die suchen was sie zu Hause nicht finden.
Da ist zum Beispiel Stefanie, die auf langen schlanken Beinen daherkommt um die Gäste zu empfangen. Sie sieht aus, als wäre sie soeben dem Playboy-Magazin entstiegen. 1 Meter 78 groß, Wespentaille und einen Busen, der sich kaum in das schwarze Mieder drängen läßt. Dazu lange dunkle Locken und ein strahlendes Lächeln, das auch den härtesten Macho weich werden läßt. Gleich rechts vom Flur ist das "Wohnzimmer" der sechs Mädchen. Hier werden die Kontakte geknüpft. Gemütliche Plüsch-Couch, zwei Sessel, ein Tisch, drei schwarze Barhocker, zwei blinkende Spiel-Automaten und ein Fernseher, auf dem nicht nur die Tagesschau läuft.
Von 10.00 Uhr bis 5.00 Uhr früh ist das Liebesnest in der Wandlitzstraße 33 geöffnet.
Bernd, 43jähriger Schlossergeselle aus Marzahn, ist Stammgast im Club der flotten Mädchen: "Einmal in der Woche laß' ich mich verwöhnen, man gönnt sich ja sonst nichts. Ich rauche nicht und trinke nicht, irgendwas muß ich mit meinem Geld doch schließlich machen, oder? Die Atmosphäre ist gemütlich, die Mädchen alle hübsch und teuer ist's auch nicht." Sagt's - und verschwindet Arm in Arm mit der powippenden Stefanie.

Tagsüber kostet die halbe Stunde Sex 60 Mark. Nicht viel, wenn man bedenkt was in dreißig Minuten alles passieren kann. Ab 20.00 Uhr kostet die gleiche Leistung 20 Mark mehr, sozusagen Nachtzuschlag. Dafür kann der Gast für sein Vergnügen zwischen fünf verschiedenen Räumen wählen. Dem chinesischen Zimmer mit dem riesigen Fächer an der Wand, dem Blauen Salon für schmusige Stunden, dem Zimmer mit dem roten Bett für besonders heiße Liebesspiele, dem Whirlpool-Raum für ein schaumiges Vergnügen oder dem Zimmer mit dem Wasserbett. "Das Ding ist einfach Spitze" lacht Judith und läßt sich nach hinten fallen. "Du fühlst dich wie auf einem Ruderboot, das sanft durch den Ozean schaukelt. Ein tolles Gefühl. Wer es erst einmal ausprobiert hat, der will es immer wieder haben. Es gibt Männer, die sind direkt süchtig nach einer Stunde auf dem Wasserbett."
Karl-Heinz (43), Bankkaufmann aus Mitte: "Da wird man richtig liebestrunken." "Bei uns kann jeder so lange bleiben, wie er möchte. Wir gucken nicht auf die Uhr. Wo kämen wir denn hin, wenn alles genau nach einem bestimmten Zeitplan ablaufen muß. Wer tagsüber hart arbeitet, der soll sich bei uns entspannen können. Er kann sich unterhalten, flirten und verwöhnen lassen. Natürlich alles mit Kondom", erklärt Melanie, die Geschäftsführerin des Clubs. Im "La Varouge" werden alle Wünsche erfüllt, auch der, von dem (laut Statistik) 92 Prozent aller Männer träumen: Ein flotter Dreier, die Liebe mit zwei Mädchen. "Jeder vierte Gast möchte es einmal ausprobieren. Denn wo sonst kann er seine Wünsche ausleben und sich seinen Träumereien hingeben?" erklärt die blonde Evelyn. "Und überhaupt", fährt sie fort, "wenn die Frauen im heimischen Bett sich mehr für unsere Techniken interessieren würden, hätten wir nur halb so viel zu tun. Männer wollen nun mal alles ausprobieren."

Dann gibt es noch das Badevergnügen zu zweit im Whirlpool im ersten Stock. Leise Musik, Kerzenschein und duftende Badeöle sorgen für die nötige Stimmung. Berühmt ist der Karlshorster Club, nur fünf Minuten von der Trabrennbahn entfernt, auch für die flinken Hände der Masseuse Yasmin. Verspannte Nackenmuskeln werden wieder locker, ein harter Rücken weich, Yasmins heilende Hände machen alles möglich und noch mehr. Geschäftsführerin Melanie: "Bei uns können nur deutsche Mädchen ein Zimmer mieten. Wir sind kein Nepp-Club und weit weg vom Milieu."
Wer das erotische Vergnügen lieber in seinen eigenen vier Wänden und im heimischen Bett genießen will, der kann die Damen seiner Wahl auch zu sich nach Hause kommen lassen.

Da Karlshorst, nach dem Abzug der sowjetischen Truppen, in einen attraktiven Stadtteil umgebaut werden sollte, mussten mehrere Erotikadressen weichen. So auch das La Varouge. Was bleibt ist nur die Erinnerung. 😥

 

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