Kinderklinik der Charité erhält Großspende aus dem Artemis
Im April 2016 führten 800 Polizisten und Ermittler eine Großrazzia im Bordell Artemis durch. Oberstaatsanwalt Sjors Kamstra sprach danach von Frauen, die wie Sklavinnen auf Baumwollfeldern gehalten worden wären. Es ging um angebliche Steuerhinterziehung und nicht geleistete Sozialabgaben. Sogar das SEK und die GSG9 wurden eingesetzt.
Doch keine der Anschuldigungen war vor Gericht haltbar. Das Kammergericht Berlin entschied 2023, daß den Betreibern des Artemis Entschädigung und Schadenersatz für die unrechtmäßige Untersuchungshaft, die Anklage und verleumderische Äußerungen der Staatsanwaltschaft Berlin in Höhe von insgesamt 250.000 Euro zustehen. Gleichzeitig wurde das Land Berlin zur Entschuldigung verpflichtet.
Die Brüder Hakki und Kenan Simsek spendeten insgesamt 50.000 Euro an die Mitarbeiterinnen die unschuldig in Untersuchungshaft saßen.
Die restlichen 200.000 Euro gehen nun an die Charité. Der Anmeldebereich im Foyer der Kinderklinik wird täglich von bis zu 250 Kindern und ihren Eltern besucht und ist stark ausgelastet. Es fehlt an Barrierefreiheit und einer kindgerechten Einrichtung.
Ein Sprecher der Charité freut sich über die Unterstützung: "Dank dieser großzügigen Spende können wir endlich den Aufnahmebereich unserer Kinderklinik kindgerecht gestalten und so einen Mehrwert für unsere kleinen Patientinnen und Patienten schaffen." Hakki Simsek sagt: "Wir hatten sowieso vor, die 200.000 Euro zu spenden, denn wir sind selbst Väter. Als wir erfuhren, dass für den Umbau insgesamt 350.000 Euro benötigt werden, haben wir den Rest privat finanziert." Die Arbeiten sollen bald beginnen und im Herbst 2024 abgeschlossen sein.
Die Spende der Simsek-Brüder für die Kinder in der Charité wird von der Bevölkerung begeistert aufgenommen. Viele Menschen zeigen sich beeindruckt von der Selbstlosigkeit und dem Engagement der Betreiber des Bordell "Artemis". Die Unterstützung für die Kinderklinik ist dringend nötig um den kleinen Patienten eine angenehme und kindgerechte Umgebung bieten zu können. Die Spende wird somit nicht nur den betroffenen Kindern und ihren Eltern zugute kommen, sondern auch das öffentliche Image der Simsek-Brüder positiv prägen. Mit dem Beginn der Umbauarbeiten kann die Charité nun voller Zuversicht in die Zukunft blicken und ihren kleinen Patienten noch besser helfen.
Zuerst berichtete die BZ über das Thema.